Die Magistrale
Die Georg-Schumann-Straße stellt einen städtebaulich wertvollen und funktional sehr bedeutenden Stadtraum im Leipziger Nordwesten dar.
Sie durchläuft die Stadtteile Gohlis-Süd, Möckern und Wahren. Auf einer Gesamtlänge von über 5 km zeigt sich die Georg-Schumann-Straße höchst unterschiedlich.
Während einige Bereiche um Plätze und Zentren belebt sind und einen eigenen Charakter entwickelten, bedürfen andere noch einer starken Aktivierung und Erneuerung.
Von ihrer seit Jahrhunderten hohen Bedeutung für die Stadt zeugen historische Namen, Orte und Denkmäler wie beispielsweise Chausseehaus und die Apelsteine entlang der Magistrale.
Die Georg-Schumann-Straße bildet seit August 2009 einen Handlungsschwerpunkt in der Stadtentwicklung von Leipzig, da sich hier in besonderer Weise die Probleme von Hauptverkehrsstraßen in Leipzig konzentrieren: Hohe Verkehrsbelastung, städtebauliche Missstände in Teilbereichen und die insgesamt mangelnde Aufenthaltsqualität führten dazu, dass die Georg-Schumann-Straße ihre einstige Funktion als urbane Wohn- und Geschäftsstraße weitgehend verlor. Dass sich die Stadtteile aber entwickeln, lässt sich beispielsweise anhand der Bevölkerungsentwicklung ablesen.
Ausgehend von der Hauptvariante der Bevölkerungsvorausschätzung 2013 soll die Einwohnerzahl der Gesamtstadt Leipzig bis 2024 kontinuierlich ansteigen und zu einem Bevölkerungszuwachs von 10,1 % führen. Für den Norden wurde bis 2024 ein noch stärkerer Wachstum prognostiziert. Laut Schätzung wächst Wahren mit 28,9 % überdurchschnittlich stark, für die Ortsteile Möckern und Gohlis-Mitte wird ebenfalls ein starker Bevölkerungswachstum erwartet. (Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Stadt Leipzig)
Das Durchschnittsalter ging zuletzt leicht zurück:
Im Vergleich zu 2008 ist das Durchschnittsalter im Norden 2013 von 44,8 Jahre auf 44,4 Jahre leicht zurückgegangen und lag leicht über dem Durchschnitt der Stadt Leipzig (43,6 Jahre). Das höchste Durchschnittsalter konnte 2013 in Gohlis-Nord mit 50,6 Jahren verortet werden. Gohlis-Süd verfügte mit einem Durchschnittsalter von 39,2 Jahren über die jüngste Bevölkerung. (Quelle: Amt für Statistik und Wahlen, Stadt Leipzig)
Die nachfolgende Gliederung in verschiedene Abschnitte soll die Betrachtung erleichtern und eine differenzierte Beschreibung erlauben.
Titel des Straßenabschnitts | Von (stadtauswärts) | Bis (stadteinwärts) |
Viadukt und Rathaus Wahren | Rathaus Wahren | Toskastraße |
Anker und Möckernscher Markt | Toskastraße | Erika-von-Brockdorff-Straße |
Kirchplatz Möckern | Erika-von-Brockdorff-Straße | Huygensstraße |
Huygensplatz | Huygensstraße | S-Bahn-Brücke |
Gohliser Blöcke | S-Bahn-Brücke | Breitenfelder Straße |
Gohlis Zentrum | Breitenfelder Straße | Lützowstraße |
Willkommen in Gohlis | Lützowstraße | Chausseehaus |
Neben den Differenzierungen gibt es viele Gemeinsamkeiten, die die Straße zu einem Ganzen verbindet.
Grüne Georg-Schumann-Straße
Mit der Neupflanzung der Georg-Schumann-Straße seit 2014 ist der wichtige Anfang gemacht worden, die Magistrale zu einer attraktiven Allee umzugestalten. Das Engagement von Anwohnern und Gewerbetreibenden z.B. durch Baumpatenschaften unterstützt die Entwicklung positiv, denn Grün ist Lebensqualität!
Behutsamer Straßenumbau
Die Georg-Schumann-Straße wird abschnittsweise erneuert, denn dadurch entstehen klare Vorteile für alle Beteiligten:
- die Bedürfnisse der Anwohner, Händler und Gewerbetreibenden können besser berücksichtigt werden
- höhere Planungssicherheit für Händler, Eigentümer, Investoren und Bewohner ist gegeben
- und es können individuelle Lösungen für einzelne Streckenabschnitte geschaffen werden.
Intelligente Verkehrslösungen
Die Neugestaltung und abschnittsweise Verbesserung der Verkehrsflächen entspricht einer modernen Stadtentwicklung. Durch die gleichberechtigte Anordnung von Straßenbahntrasse, Fahrbahn, Fahrradweg und Fußweg konnte in ersten Schritten der Verkehr reduziert und entschleunigt werden. Wie in ganz Leipzig wird auch auf der Georg-Schumann-Straße der Fahrradverkehr stark ausgebaut. Außerdem sollen breitere Fußwege zukünftig wieder zum Flanieren einladen!
Attraktives Wohnen für Alle
Die Georg-Schumann-Straße bietet passende und bezahlbare Wohnungen bei einer hervorragenden Verkehrsanbindung. Die urbane Nähe Leipzigs (Nahversorgung, Hoch- und Subkultur, Universität, Shopping, Zoo) und Ausflüge in Naherholungsgebiete wie den Auwald oder den Auensee sind gegeben. Und entlang der Straße bieten mehrere Tanzstudios, die Stadtbibliothek, der Straßenbahnhof Möckern, der Anker, eine private und eine öffentliche Musikschule, das Nachbarschaftszentrum Die Tür, eine Skaterbahn und vieles andere mehr abwechslungsreiche Freizeitgestaltung für verschiedene Altersgruppen.
Die Georg-Schumann-Straße erstrahlt im alten Glanz
Das baulich-kulturelle Erbe der Georg-Schumann-Straße ist ein wichtiger Standortfaktor. Neben klassischen Haussanierungen sind innovative Konzepte gefragt, um die noch unsanierten Bestände für alle attraktiv weiterzuentwickeln.
Wirtschaftskraft und Vernetzung
Zu fünf Terminen im Jahr lädt der Gründer- und Unternehmertreff. Die hier geschaffene wirtschaftliche Plattform für Integration und Austausch setzt sich für die Georg-Schumann-Straße und ihr direktes Umfeld ein. Die Unternehmer haben mittels ihrer starken Vernetzung ein immenses wirtschaftliches Knowhow geschaffen. Neuansässige sind stets willkommen und eingeladen, von dem Knowhow auf der Georg-Schumann-Straße zu profitieren!
Experimentelle Räume
Der aktuelle Leerstand bietet potenziellen Gewerbetreibenden die Möglichkeit, sofort mit ihrer Geschäftsidee tätig zu werden. Durch das Magistralenmanagement wird der einfache Zugang zu den neu zu erschließenden Läden unterstützt.
Magistrale International: Die Georg-Schumann-Straße ist bunt und vielfältig
Auffällig sind interessante, international ausgerichtete Geschäfte bzw. Geschäftsansiedlungen: eine russische Ergotherapieeinrichtung, ein chinesisches Restaurantangebot und ein kanadisches Retrotextildesigngeschäft beleben die Magistrale International.
Gohlis, im besonderen aber Möckern und Wahren werden vom Zustrom von Menschen anderer Kulturkreisen mehr und mehr geprägt. Der Leipziger Nordwesten steht dabei exemplarisch für generelle zukünftige Herausforderungen im urbanen Kontext Ostdeutschlands. Der Neubau der ersten Moschee in Ostdeutschland außerhalb Berlins, mehrere dezentrale Herbergen für Flüchtlinge sowie die geplante Erstaufnahmeeinrichtung zeichnen die Entwicklung. Auf die Quartiere rund um die Georg-Schumann-Straße kommt multiethnische und religiöse Vielfalt zu, die in dem zu erwartenden Maße neu ist und eine Herausforderung für die Bevölkerung darstellt.