Straßenausbaumaßnahmen in der Georg-Schumann-Straße

Informationen zu bisherigen und weiteren Baumaßnahmen

(Magistralenmanagement Georg-Schumann-Straße; Informationsstand Juli 2015)

Die Georg-Schumann-Straße (früher Hallesche Straße) durchquert mit einer Länge von 5.460 m die Ortsteile Zentrum-Nord, Gohlis-Süd, Möckern und Wahren. Sie ist eine wichtige Erschließungsstraße im Leipziger Nordwesten. Die Georg-Schumann-Straße ist aber auch ein wichtiger Wohnstandort und ein Versorgungszentrum für die angrenzenden Stadtteile mit einer Vielzahl an sozialen, kulturellen und Bildungseinrichtungen.

Rückblick

Über Jahre wurde der umfassende Umbau der Straße in Aussicht gestellt. Ziel der damaligen Verkehrsplanung war die Schaffung eines durchgängigen separaten Straßenbahnkörpers, wie er im Abschnitt zwischen Blumenstraße und Wiederitzscher Straße auch realisiert wurde. Mit der Eröffnung der Travniker Straße und der Fertigstellung der Max-Liebermann-Straße (neue B6) im Jahr 2012 verlor die Georg-Schumann-Straße ihren Status als Bundesstraße.

Im gleichen Jahr wurden Markierungsarbeiten zur Neuaufteilung des Straßenraums (vom Chausseehaus bis zur Slevogtstraße) vorgenommen mit dem Ziel, Verkehr und Lärm in der Straße zu reduzieren. Dabei wurde die Anzahl der Fahrspuren für den KFZ-Verkehr in der Regel auf zwei Spuren reduziert, kein eigener Bahnkörper ausgewiesen (Überfahrung der Straßenbahngleise möglich) sowie neue Radfahrstreifen und Parkstreifen in den Straßenraum eingeordnet.

Die Evaluierung dieser Neuaufteilung (Ende 2012) führte zu überwiegend positiven Ergebnissen:

  • deutlicher Rückgang des KFZ-Verkehrs
  • keine Behinderung des ÖPNV (nur im Abschnitt Chausseehaus bis zur Lützowstraße kam es zu Problemen – Rückbau Markierung erfolgte im Herbst 2014)
  • deutliche Erhöhung der Sicherheit des Fußgängerverkehrs
  • deutliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf den Gehwegen (Geschäfte haben Kurzparkmöglichkeiten im Straßenraum, Händler haben Andienungsbereiche, damit mehr Möglichkeiten für Auslagen und Freisitze), ausreichend Platz auf den Gehwegen (die dort zuvor regelmäßig verbotswidrig abgestellten Fahrzeuge können nun ordnungsgemäß in markierten Parkstreifen geparkt werden)
  • deutlicher Sicherheitsgewinn für den Radverkehr und
  • deutliche Zunahme der Anzahl der Radfahrer

 

Vor dem Umbau: verbotswidriges Parken auf dem Fußweg

Vor dem Umbau: verbotswidriges Parken auf dem Fußweg

Nach dem Umbau: regelkonformes Parken auf dem Seitenstreifen

Nach dem Umbau: regelkonformes Parken auf dem Seitenstreifen

Mit der Verkehrsberuhigung der Kirschbergstraße, der Möckernschen Straße und der Berggartenstraße (Tempo-30-Zone) gab es den erwarteten Verdrängungseffekt. Eine Erhöhung der Verkehrsbelastung in der Georg-Schumann-Straße für den Kfz-Verkehr ist wieder zu verzeichnen, wobei das Belastungsniveau vor der Neumarkierung i.d.R. bisher nicht erreicht wurde.

Durch Reduzierung von Parkplätzen auf dem stadtauswärtigen Abschnitt zwischen Bleichertstraße und Lützowstraße konnten Verbesserungen für den Straßenbahnverkehr erreicht werden. Um noch auftretende einzelne Behinderungen des ÖPNV auszuschließen, ist eine Überarbeitung der Verkehrstechnik an den Lichtsignalanlagen (Ampeln) geplant.

Status-Quo

Heute geht man nicht mehr von einem in den nächsten Jahren notwendigen und realisierbaren voll umfänglichen Umbau der Straße aus. Gründe hierfür sind die positiven Erfahrungen mit der Neuaufteilung der Straße, die begrenzten öffentlichen Finanz- und Fördermittel, die zeitlich sehr unterschiedlichen Sanierungs- bzw. Erneuerungsbedarfe des Gleiskörpers bzw. der Straßendecke sowie die Forderungen der Vertreter der Händler und Gewerbetreibenden, Eigentümer, Anwohner, Vereine und Einrichtungen in der Straße. Diese sprechen sich für den Verzicht einer Komplettsanierung mit einem eigenen Gleiskörper (Stadtbahntrasse) aus und fordern stattdessen die abschnittsweise Instandsetzung, Aufwertung und Begrünung der Straße auf der Grundlage einer intelligenten Planung, die Straßensperrungen und Kosten minimiert.

Allerdings sind zum Zeitpunkt der Realisierung der einzelnen Bauabschnitte auch die Förderbedingungen und somit die Finanzierbarkeit sowohl von Seiten der Stadt als auch der LVB GmbH zu berücksichtigen. Des Weiteren sind für die einzelnen Abschnitte der Georg-Schumann-Straße vor einer Entscheidung detaillierte planerische Untersuchungen erforderlich.

Im Handlungskonzept zur Entwicklung der Georg-Schumann-Straße wird die Organisation eines stadtverträglichen Straßenverkehrs als Ziel definiert. Dazu gehören:

  • die generelle Verminderung der Verkehrsbelastung
  • die Verbesserung der vorhandenen ÖPNV-Angebote
  • die gestalterische Aufwertung und funktionelle Anpassung des Verkehrsraumes
  • die Erhöhung der Sicherheit nichtmotorisierter Mobilitätsformen sowie
  • die Begrünung der Straße

 

Georg-Schumann-Straße vor den Sofortmarkierungen

Georg-Schumann-Straße vor den Sofortmarkierungen

Die Georg-Schumann-Straße heute, gleicher Abschnitt

Die Georg-Schumann-Straße heute, gleicher Abschnitt

Ausblick

Die erfolgreiche Aufwertung der Straße setzt Planungssicherheit bezüglich der Verkehrsgestaltung voraus. Eigentümer, Mieter und Anwohner sowie Händler und Gewerbetreibende brauchen verlässliche Aussagen zum weiteren Umbau und zur Aufwertung der Straße, um ihre Häuser rentierlich zu vermieten oder durch Sanierungen für eine Vermietung vorzubereiten, ihre Geschäfte an der Straße erfolgreich betreiben zu können bzw. sich an der Straße neu anzusiedeln.

Neben der Planungssicherheit bedarf es der intensiven Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und den Akteuren und Bewohnern der Straße.

An dem Ziel der grundhaften Sanierung der Magistrale einschließlich Stadtbahnausbau zur Erhöhung der Effizienz der Straßenbahnlinie 11 wird von Seiten der Stadtverwaltung langfristig festgehalten. Man ist sich jedoch im Klaren darüber, dass dies voraussichtlich in den nächsten 20 Jahren nicht umgesetzt werden kann.

Aus diesem Grund sollen abschnittsweise kleinteilige Sanierungs-und Aufwertungsmaßnahmen der Georg-Schumann-Straße bereits kurz- bis mittelfristig (2015 bis 2020) umgesetzt werden. Zum jetzigen Zeitpunkt sind für folgende Abschnitte Baumaßnahmen in Realisierung bzw. vorgesehen:

Wartenburg Straße – Linkelstraße (Sommer – Herbst 2015)

  • Erneuerung der Asphaltdecke der Straße
  • Neugestaltung der Gehwege mit Betonplatten und Mosaikpflaster
  • Erhöhung der Fußgängersicherheit durch den Bau von Gehwegnasen
  • Erneuerung der Straßenbeleuchtung
  • Pflanzung von 11 neuen Bäumen

S-Bahn-Brücke – Huygensstraße (Februar – Dezember 2016)

  • Barrierefreier Umbau der Haltestellen am Sozialversicherungszentrum/Agentur für Arbeit
  • Grundhafte Sanierung des Fußweg- und Straßenraums einschließlich der Ertüchtigung der Wasser-und Abwasseranlagen
  • Umsetzung einer technischen Lösung, die bei einer Straßenraumbreite von 21 m die Belange aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt
  • Pflanzung von 32 Bäumen

Linkelstraße – Am Viadukt (ab Herbst 2016 bis Frühjahr 2017)

  • Sanierung der Fahrbahndecke/Gleisreparatur
  • grundhafte Erneuerung der Gehwege
  • Pflanzungen von Bäumen, Erneuerung der Straßenbeleuchtung

Am Viadukt – Christoph-Probst-Straße (ab 2018)

  • funktionelle Einordnung zwei neuer Haltestellen Am Viadukt und Christoph-Probst-Straße als Ersatz für die Haltestelle Annaberger Straße
  • Fortführung der Abmarkierungen bzw. Anpassung zur Fortsetzung des Radweges wird geprüft
  • Nachpflanzungen von Bäumen wird geprüft

Evaluierung und ggf. Optimierungsmaßnahmen zwischen Delitzscher Straße und Böhmestraße (nach 2018)

  • Prüfung des Baus einer Haltestelle Prellerstraße
  • Prüfung der Möglichkeiten zur Optimierung des ÖPNV (Steuerung der Lichtsignalanlagen bzw. Bau eines halbseitigen Bahnkörpers stadtauswärts)
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